Gastbeitrag

Vorstellen Schweizer Werte — SIG Group AG

Schweizer Unter­nehmen geniessen in unserem Portfolio ein spezi­elles Gewicht. Mit gutem Grund: Die Schweizer Unter­neh­mer­land­schaft ist innovativ, flexibel und äusserst erfolg­reich. Rahn+Bodmer Co. hat sich vor allem auf Schweizer Small und Mid Caps spezia­li­siert. Unser Fokus liegt auf Direkt­in­ves­ti­tionen in Quali­täts­un­ter­nehmen mit nachhal­tigen und nachvoll­zieh­baren Geschäftsmodellen.

Dazu gehört auch die SIG Group AG mit Sitz in Neuhausen am Rheinfall / SH (SIG), mit deren CEO Samuel Sigrist wir gesprochen haben.

Samuel Sigrist, welche Vorteile hat für Sie der Standort Schweiz?

Samuel Sigrist: SIG wurde 1853 in Neuhausen am Rheinfall gegründet, wo wir auch heute noch unseren Hauptsitz haben. Wir sind sehr stolz auf unsere Schweizer Wurzeln. Schweizer Werte wie Qualität, Innovation und Verläss­lichkeit gehören auch zu den Werten von SIG. Gleich­zeitig sind wir heute ein global aufge­stelltes Unter­nehmen. Für uns als Zulie­ferer für die Nahrungs­mittel- und Geträn­ke­industrie ist es wichtig, nahe bei den Kunden zu sein, und diese sind überall auf der Welt, vor allem in den grossen Volks­wirt­schaften wie den USA, China, Indien, Brasilien oder auch Deutschland.

Wo liegt der Fokus Ihrer Investitionen?

Wir inves­tieren vor allem in den Ausbau unserer Kapazität und in Innova­tionen bei Produkten, Techno­logie und Nachhal­tigkeit. Bezüglich Kapazität haben wir in Regionen Produk­ti­ons­an­lagen gebaut, in denen wir in den kommenden Jahren überdurch­schnitt­liches Wachstum erwarten, zum Beispiel in den USA, in China, in Mexiko und in Indien. Im Bereich Innova­tionen arbeiten wir konti­nu­ierlich daran, den sich wandelnden Verbraucher- und Markt­an­for­de­rungen gerecht zu werden. Ein bemer­kens­wertes Beispiel ist unser asepti­scher Stand­beutel: Die aseptische Abfüll­tech­no­logie war bisher für Stand­beutel-Verpa­ckungen nicht verfügbar. Unsere Techno­logie ermög­licht es nun, dass Produkte wie Babynahrung oder nährstoff­reiche Pürees in Stand­beuteln ihren Nährwert und — im Gegensatz zu anderen Verfahren — auch ihre Farbe behalten, während sie leicht zu konsu­mieren sind und weltweit ohne Kühlkette vertrieben werden können. Ein weiteres Beispiel ist unsere Karton­flasche für unterwegs, SIG DomeMini. Die kleine Karton­pa­ckung bietet den Komfort einer Plastik­flasche und die Nachhal­tig­keits­vor­teile einer Karton­pa­ckung. Im Techno­lo­gie­be­reich sind wir laufend daran, unsere Abfüll­an­lagen noch leistungs­fä­higer, flexibler und effizi­enter zu machen, und in Sachen Nachhal­tigkeit wollen wir beispiels­weise die Materi­al­struktur verein­fachen und den Papier­anteil in den Karton­pa­ckungen weiter steigern, um das Recycling zu verein­fachen und den CO2-Fussab­druck weiter zu reduzieren. 

Welches sind Ihre wichtigsten Abneh­me­rinnen und Abnehmer? Gab es in den letzten Jahren Verschiebungen?

Wir arbeiten im Bereich der Karton­pa­ckungen vor allem mit der Getränke- und Lebens­mit­tel­in­dustrie zusammen, sei es direkt mit den Produ­zenten oder mit Unter­nehmen, die für diese die Abfüllung übernehmen. Dabei machen Molke­rei­un­ter­nehmen einen grossen Anteil aus. Die Produkte dieser Unter­nehmen werden vor allem im Detail­handel verkauft. Durch die Erwei­terung unseres Portfolios mit dem Bag-in-box- und Stand­beutel-Geschäft haben für uns aber auch andere Vertriebs­kanäle an Bedeutung gewonnen. Unsere Bag-in-box-Lösungen werden beispiels­weise in Schnell­re­stau­rants und Kaffee­ketten einge­setzt, wobei wir für die grossen Bag-in-box-Formate mit einem Fassungs­ver­mögen von bis zu 1’300 Litern auch indus­trielle Kunden haben.

Von welchem Trend profi­tieren Sie?

Da gibt es einige. Zum einen wächst die weltweite Bevöl­kerung und muss ernährt werden. Gleich­zeitig steigt in den Schwel­len­ländern das durch­schnittlich verfügbare Einkommen, sodass sich die Leute vermehrt auch verar­beitete Lebens­mittel leisten können. Die Verpa­ckungen von SIG geben den Menschen weltweit Zugang zu gesunden, sicheren und erschwing­lichen Lebens­mitteln und machen diese länger haltbar. Gleich­zeitig müssen wir den Klima­wandel bekämpfen und die Plastikflut reduzieren. Die Verpa­ckungs­sub­strate von SIG haben im Vergleich mit ihren Alter­na­tiven bereits heute den kleinsten CO2-Fussab­druck und wir verkleinern diesen weiter. Mit dem steigenden Papier­anteil in den Packungen wird es auch immer einfacher, diese zu rezyklieren. Zudem ändern sich Ernäh­rungs­trends rasch und die Inflation treibt die Preise hoch. Unsere Abfüll­an­lagen können in wenigen Minuten auf eine andere Packungs­grösse umgestellt werden, was für unsere Kunden höhere Produk­ti­vität und Flexi­bi­lität bedeutet. 

Wo sehen Sie Risiken?

Grund­sätzlich verfügen wir über ein sehr wider­stand­fä­higes Geschäfts­modell. Das haben wir gerade in den vergan­genen Jahren mit der Pandemie und den verschie­denen geopo­li­ti­schen Entwick­lungen bewiesen. Unsere Produkte, beispiels­weise Karton­pa­ckungen für Milch­pro­dukte, decken zu einem grossen Teil Grund­be­dürf­nisse der Menschen ab. Indem wir mit unseren Produk­ti­ons­an­lagen nahe bei den Kunden sind, können uns auch Verwer­fungen in den Liefer­ketten und Handels­strei­tig­keiten nur beschränkt etwas anhaben. Würde aber die Weltwirt­schaft stark einbrechen, würde sich das natürlich auch auf die Nachfrage nach unseren Produkten auswirken.

Was wünschen Sie sich von der Schweizer Politik für die kommenden Jahre?

Wir schätzen an der Schweiz die politische Stabi­lität und die verläss­lichen Rahmen­be­din­gungen. Das sind Quali­täten, die gerade in diesen Zeiten für Unter­nehmen sehr wertvoll sind. Wenn wir diese erhalten können, haben wir schon viel gewonnen. Ein SIG-spezi­fi­scher Wunsch wäre die Unter­stützung des Recyclings von Geträn­ke­kartons. In der Schweiz werden immer noch deutlich weniger Geträn­ke­kartons rezykliert als in der EU. Zwar gibt es in der Schweiz mittler­weile rund 100 Sammel­stellen, aber es fehlen klare Vorgaben, um ein flächen­de­ckendes System zu ermög­lichen und die Sammel­quoten rasch deutlich zu erhöhen. Das ist auch ein Grund, warum wir intensiv daran arbeiten, den Papier­anteil in den Karton­pa­ckungen zu erhöhen, um diese letztlich zusammen mit dem Altpapier rezyklieren zu können. 

Bei Fragen zu diesem Thema stehen Ihnen unsere Kunden­be­ra­te­rinnen und Kunden­be­rater gerne zur Verfügung.

Bei Anregungen zum Notablog wenden Sie sich bitte an notablog@rahnbodmer.ch

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