Anlegen

2023: Durch­zogene Bilanz mit einem versöhn­lichen Jahresende

Die Aktien­märkte erlebten im zweiten Halbjahr 2023 einen Abwärts­trend, angetrieben von steigenden Ölpreisen und weiteren Faktoren. Der Oktober brachte einen Tiefpunkt durch geopo­li­tische Ereig­nisse, doch eine verkürzte Jahres­end­rally milderte die Verluste und schloss das Jahr 2023 auf versöhn­lichem Niveau ab. Der Ausblick auf die erste Jahres­hälfte 2024 deutet auf eine globale Wachs­tums­ver­lang­samung hin, wobei die Geldpo­litik der Zentral­banken für die Aktien­märkte entscheidend sein wird.

Rückblick auf das zweite Halbjahr

Im zweiten Halbjahr waren die Aktien­märkte zunächst geprägt von einem langsamen Abwärts­trend. Dieser wurde begünstigt durch höhere Ölpreise, einen stärkeren US-­Dollar und höhere langfristige Renditen für Staats­an­leihen. Einzig der S&P 500 konnte sich dem Abwärts­trend mehrheitlich entziehen, was aber haupt­sächlich auf die ungebro­chene Kraft der fünf grössten Index­aktien, vornehmlich aus dem IT­-Sektor, zurück­zu­führen ist und nicht die ameri­ka­nische Wirtschaft widerspiegelt.

Im Oktober verzeich­neten die Börsen einen Tiefpunkt, als die Hamas in Israel einfiel. Die bis dahin erreichte Jahres­per­for­mance im Stoxx 600 und im Swiss Perfor­mance Index musste gänzlich wieder herge­geben werden. Wie schon während der Banken­krise im März wirkten Obliga­tionen auch im Oktober als stabi­li­sie­render Faktor in einem ausge­wo­genen Portfolio. Die überdurch­schnitt­liche Perfor­man­ce­ein­busse des sonst defen­siven Schweizer Aktien­markts war enttäu­schend. Dank der verkürzten Jahres­end­rally im November und Dezember endete das Jahr 2023 mehr oder weniger zufriedenstellend.

Aktienperformance 2023

Ausblick: Es wird schwie­riger, bevor es besser wird

In der ersten Jahres­hälfte 2024 erwarten wir eine Verlang­samung des globalen Wirtschafts­wachstums. Einer­seits wegen der drohenden wirtschaft­lichen Rezession in Europa, anderer­seits, weil auch nur mit wenigen positiven Impulsen aus China zu rechnen ist. Somit liegt der Fokus für eine globale Wachs­tums­ver­lang­samung auf den USA. Auf Unter­neh­mens­seite mehren sich die Anzeichen für ein schwie­ri­geres Umfeld aufgrund der erschwerten Finan­zie­rungs­be­din­gungen und der rückläu­figen Inves­ti­ti­ons­tä­tigkeit. Entscheidend für die US-­Wachs­tums­aus­sichten wird sein, wie schnell die Arbeits­lo­sigkeit steigt und wie stark dadurch der Konsum beein­trächtigt wird. Die Geldpo­litik der US-­Fed und der Europäi­schen Zentralbank wird die Entwicklung der Aktien­märkte stark beeinflussen.

Dabei haben sie zwei Varianten: Sie können den Markt mit vorzei­tigen Zinssen­kungen überra­schen, was sich positiv auswirken würde. Oder sie nehmen die Zinssen­kungen später vor als erwartet. Dies wäre negativ für die Aktien­märkte. Für welche Variante sich die Zentral­banken entscheiden, wird unter anderem von der Entwicklung der Inflation beein­flusst. Auch 2024 gilt es, sich agil an die verän­derten Markt­ver­hält­nisse anzupassen.

Bei Fragen zu diesem Thema stehen Ihnen unsere Kunden­be­ra­te­rinnen und Kunden­be­rater gerne zur Verfügung.

Bei Anregungen zum Notablog wenden Sie sich bitte an notablog@rahnbodmer.ch.

Recht­liche Hinweise
Die Infor­ma­tionen und Ansichten in diesem Blog dienen ausschliesslich Infor­ma­ti­ons­zwecken und stellen insbe­sondere keine Werbung, Empfehlung, Finanz­analyse oder sonstige Beratung dar. Namentlich ist dieser weder dazu bestimmt, der Leserin oder dem Leser eine Anlage­be­ratung zukommen zu lassen, noch sie oder ihn bei allfäl­ligen Inves­ti­tionen oder sonstigen Trans­ak­tionen zu unter­stützen. Entscheide, welche aufgrund der vorlie­genden Publi­kation getroffen werden, erfolgen im allei­nigen Risiko der Anlegerin oder des Anlegers.


Weitere Beiträge von