Ein freiwilliger Einkauf in die Pensionskasse verbessert die Vorsorge im Alter und bietet steuerliche Vorteile. Allerdings bestehen zwischen den verschiedenen Pensionskassen enorme Differenzen und für den Steuervorteil ist der richtige Zeitpunkt der Einzahlung essentiell.
In die PenÂsiÂonsÂkasÂse einÂgeÂbrachÂte GelÂder sind in der Regel bis zur PenÂsioÂnieÂrung dort bloÂckiert. Nur in weniÂgen AusÂnahÂmeÂfälÂlen, wie etwa für die FinanÂzieÂrung von selbst genutzÂtem WohnÂeiÂgenÂtum, kann man die GelÂder vorÂzeiÂtig bezieÂhen. Wir empÂfehÂlen desÂhalb vor einem allÂfälÂliÂgen EinÂkauf, die folÂgenÂden vier KriÂteÂriÂen zu beachÂten oder zu prüfen:
Steuerersparnis – gestaffelte Einzahlungen sind sinnvoll
Die freiÂwilÂliÂgen EinÂkäuÂfe könÂnen zu 100 ProÂzent vom steuÂerÂbaÂren EinÂkomÂmen abgeÂzoÂgen werÂden. InsÂbeÂsonÂdeÂre ErwerbsÂtäÂtiÂge mit hohen EinÂkomÂmen erzieÂlen bedeuÂtenÂde SteuÂerÂersparÂnisÂse. Um die ProÂgresÂsiÂon zu breÂchen, empÂfiehlt es sich, die EinÂkäuÂfe über mehÂreÂre JahÂre gestafÂfelt vorÂzuÂnehÂmen. WeiÂter sollÂte der EinÂkauf das steuÂerÂbaÂre EinÂkomÂmen auf keiÂnen Fall überÂsteiÂgen, da der überÂschiesÂsenÂde Anteil steuÂerÂlich nicht berückÂsichÂtigt werÂden kann und beim Bezug der LeisÂtung nach PenÂsioÂnieÂrung (entÂweÂder als RenÂte und / oder als KapiÂtal) eine BesteueÂrung der gesamÂten LeisÂtung stattfindet.
Zustand der Pensionskasse
Bevor eine EinÂzahÂlung erfolgt, sollÂten die drei folÂgenÂden, wichÂtiÂgen KennÂzahÂlen einer PenÂsiÂonsÂkasÂse geprüft werÂden: Der DeckungsÂgrad, der techÂniÂsche ZinsÂsatz und die VerÂsiÂcherÂtenÂstrukÂtur. Der DeckungsÂgrad gibt AusÂkunft darÂüber, zu wie viel ProÂzent die VerÂpflichÂtunÂgen einer VorÂsorÂgeÂeinÂrichÂtung mit VerÂmöÂgensÂwerÂten gedeckt sind. Ist der DeckungsÂgrad unter 100 ProÂzent, so besteht eine UnterÂdeÂckung und wir raten zu ZurückÂhalÂtung bei EinÂkäuÂfen. Sinkt der techÂniÂsche ZinsÂsatz, der eine AnnahÂme über die wirtÂschaftÂliÂche EntÂwickÂlung und künfÂtiÂge FinanzÂmarkÂterträÂge beinhalÂtet, so sinkt auch der DeckungsÂgrad. Der Anteil der VorÂsorÂgeÂeinÂrichÂtunÂgen mit techÂniÂschen ZinÂsen unter zwei ProÂzent nimmt konÂtiÂnuÂierÂlich zu. Auch hier raten wir zur VorÂsicht. Nicht zuletzt sollÂte auch die VerÂsiÂcherÂtenÂstrukÂtur angeÂschaut werÂden, das heisst die Anzahl aktiv VerÂsiÂcherÂte im VerÂhältÂnis zu der Anzahl RenÂtenÂbeÂzüÂger. BefinÂdet sich eine PenÂsiÂonsÂkasÂse in einer UnterÂdeÂckung, darf sie die im ZeitÂpunkt der PenÂsioÂnieÂrung garanÂtierÂten RenÂtenÂzahÂlunÂgen nicht mehr reduÂzieÂren, was den Zustand der KasÂse weiÂter verschlechtert.
Auswirkungen im Todesfall
Vor einem PenÂsiÂonsÂkasÂsenÂeinÂkauf sollÂte abgeÂklärt werÂden, wem dieÂses Geld im TodesÂfall zusteht. BieÂtet die PenÂsiÂonsÂkasÂse keiÂnen RückÂgeÂwähr, weil die RisiÂkoÂleisÂtunÂgen sich nach dem verÂsiÂcherÂten Lohn richÂten, sind die freiÂwilÂliÂgen EinÂkäuÂfe bei einem TodesÂfall vor der PenÂsioÂnieÂrung verÂloÂren. BieÂtet sie RückÂgeÂwähr, werÂden die getäÂtigÂten EinÂkäuÂfe im TodesÂfall zusätzÂlich zu einer allÂfälÂliÂgen HinÂterÂlasÂseÂnenÂrenÂte oder einem TodesÂfallÂkaÂpiÂtal an die HinÂterÂblieÂbeÂnen ausbezahlt.
Fristen müssen eingehalten werden
Wer sein AltersÂgutÂhaÂben oder zuminÂdest ein Teil davon zum PenÂsioÂnieÂrungsÂzeitÂpunkt als KapiÂtal bezieÂhen möchÂte, darf sich nur bis späÂtesÂtens drei JahÂre vorÂher einÂkauÂfen. Tätigt man danach noch EinÂkäuÂfe, werÂden die SteuÂern fälÂlig, die durch den EinÂkauf gespart wurden.
Disclaimer:
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