Christian Rahn, Partner Rahn+Bodmer Co. Für Dr. Christian Rahn ist Bildung essenziell für das weitere Wohlergehen der Schweizer Wirtschaft.
In eigener Sache

Bildung ist für den Standort Schweiz von grösster Bedeutung

Philan­thropie ist seit Jahrhun­derten ein wesent­licher Bestandteil des gesell­schaft­lichen Engage­ments von Rahn+Bodmer Co. Dr. Christian Rahn, einer der fünf Partner der Privatbank, erzählt im Interview, weshalb er sich persönlich philan­thro­pisch engagiert und weshalb ihm das Thema Bildung am Herzen liegt.

Herr Rahn, Sie sind in vielen Stiftungen als ehren­amt­licher Stiftungs­rats­mit­glied tätig. Was ist Ihre Motivation?

Ich hatte das Glück, in einem sehr harmo­ni­schen Famili­en­umfeld aufwachsen zu dürfen und konnte eine sehr umfas­sende Ausbildung zum Anwalt durch­laufen. Heute übe ich einen Beruf aus, der mich erfüllt und zufrieden macht. Diese Möglichkeit haben nicht alle. Deshalb engagiere ich mich für Menschen, die aus verschie­densten Gründen nicht in einer solch privi­le­gierten Situation leben können.

Das Thema Bildung ist ein Schwer­punkt in Ihrer Stiftungs­tä­tigkeit. Weshalb?

Wir haben in der Schweiz keine natür­lichen Rohstoffe. Es ist daher unabdingbar, viel Aufwand in die Ausbildung der Mitar­bei­tenden zu legen. Und dies auf allen Stufen. Nur wenn es die Schweiz schafft, der Wirtschaft bestmöglich ausge­bildete Mitar­bei­tende zur Verfügung zu stellen, werden wir auch weiterhin in der Lage sein, die höchste Qualität an Gütern und Dienst­leis­tungen herstellen und verkaufen zu können. Dies hat in der Vergan­genheit zu unserem bedeu­tenden Wohlstand geführt. Es ist aber auch wichtig, Ausbil­dungs­plätze für Menschen zu schaffen, denen das Lernen nicht einfach fällt. Für sie braucht es eine ganz besondere Förderung. Ebenso gibt es Menschen, die es sich aus finan­zi­ellen Gründen nicht leisten können, eine anspruchs­volle Ausbildung zu absol­vieren. Auch diese Personen möchte ich mit meinen Tätig­keiten in den verschie­denen Stiftungen unterstützen.

Sie waren unter anderem lange im Vorstand des Schul­heims Friedheim in Bubikon engagiert. Wie kam es dazu?

Mein Ur-Urgross­onkel, David Rahn, gründete 1847 dieses Schulheim. Auch er liess sich damals von diesen eben erwähnten Gedanken leiten. Es war ihm ein Anliegen, der Gesell­schaft etwas zurück­geben zu können. Das Schulheim Friedheim unter­stützt Kinder und Jugend­liche mit Verhaltens- und Lernschwie­rig­keiten. Solche Kinder und Jugend­liche können nicht am normalen Schul­be­trieb teilnehmen. Es braucht für sie eine besondere Insti­tution, welche eine schulische, aber auch eine persön­liche Betreuung bieten kann. Seit der Gründung des Fried­heims Bubikon war immer ein Mitglied aus unserer Familie im Verein tätig, meist im Vorstand. Ich war fast 20 Jahre im Vorstand und bin seit weit über 30 Jahren Mitglied des Vereins. Derzeit nimmt diese Verant­wortung im Vorstand ein anderes Famili­en­mit­glied wahr.

Ein weiteres Engagement von Ihnen ist die Stiftung Besinnung und Ordnung. Wie ist diese entstanden und was bezweckt sie?

Dem Stifter dieser wohltä­tigen Insti­tution war es ein beson­deres Anliegen, Weiter­bildung, nicht Erstaus­bildung, zu fördern. Er wollte Menschen, die in einer finan­ziell schwie­rigen Situation sind, dahin­gehend unter­stützen, dass sie beruflich weiter­kommen. Der Stifter hatte keine Nachkommen, weshalb er der Stiftung einen grossen Teil seines Vermögens zur Verfügung gestellt hat.

Welchen Stellenwert hat das Thema Bildung, bzw. Ausbildung bei Rahn+Bodmer Co.?

Es ist uns auch als Bank wichtig, Jugend­liche zu fördern und ihnen Lehrstellen zu offerieren. In jedem Lehrjahr haben wir in der Regel zwei kaufmän­nische Lernende. Dazu kommt seit vielen Jahren auch eine Lehrstelle in der Infor­matik. Daneben bieten wir immer wieder Prakti­kums­stellen an. Es gibt bei uns oft Lehrab­gän­ge­rinnen und Lehrab­gänger, die im Anschluss an ihre Grund­aus­bildung noch eine gewisse Zeit, manchmal auch mehrere Jahre und mitunter gar während ihrer ganzen Berufs­laufbahn bei uns bleiben. In der Mehrheit ziehen sie nach einer gewissen Zeit aber weiter. Auf der anderen Seite dürfen wir bei einer Neuein­stellung einer/eines Mitar­bei­tenden auf die Expertise zählen, die sie sich in einer anderen Insti­tution aneignen durften. Aus Sicht der Bank ist es ein Geben und Nehmen und aus volks­wirt­schaft­licher Sicht ist es ein Beitrag dafür, Jugend­lichen eine inter­es­sante und solide Grund­aus­bildung zu ermög­lichen. Mit der Lehre oder auch einem Studium ist die Aus- und Weiter­bildung in der Regel noch nicht abgeschlossen. Höhere Fachaus­bil­dungen, Seminare, Kurse und andere Weiter­bil­dungs­an­gebote gehören ebenso zum Weiter­aufbau von Fachwissen, welches in einem stets anspruchs­vol­leren Umfeld unabdingbar ist.


Weitere Beiträge von