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Asien als spannende Ergänzung im Portfolio

Asien gewinnt zunehmend an Bedeutung in der globalen Wirtschaft und stellt eine wertvolle Ergänzung für jedes Invest­ment­port­folio dar als strate­gische Diver­si­fi­kation, die den Fokus von der starken Dominanz der USA auf ein ausge­wo­genes, wachs­tums­starkes Portfolio lenkt.

Mit dem Siegeszug der «Magni­ficent 7» haben sich die Gewichte des globalen Aktien­marktes nochmals signi­fikant verschoben. Vom globalen Aktien­index MSCI World fallen rund drei Viertel der Markt­ka­pi­ta­li­sierung auf ameri­ka­nische Werte. Ein Vielfaches anderer wichtigen Wirtschafts­mächten, wie zum Beispiel China, wo die Markt­ka­pi­ta­li­sierung deutlich kleiner ausfällt.


Der US-Markt hat also weiter an Dominanz gewonnen. Die Dimen­sionen zeigen sich auch in anderen Messgrössen: So misst beispiels­weise der Buffett-Indikator (Grafik unten) das Verhältnis der gesamten Markt­ka­pi­ta­li­sierung aller börsen­ko­tierten Unter­nehmen eines Landes zum Brutto­in­lands­produkt. Auch dieser hat vor allem dank den US-Hypers­calers neue Höchst­werte erklommen. Dabei hat sich jedoch die Diver­si­fi­kation innerhalb der ameri­ka­ni­schen Aktienwelt deutlich verschlechtert und die Abhän­gigkeit von der Kursent­wicklung der «Magni­ficent 7» wird zum zentralen Risiko­faktor. Allein die Kursrallye von Chipgigant Nvidia lässt aufhorchen. Seit Jahres­beginn konnte die Aktie zwischen­zeitlich rund 50 % zulegen; über die letzten fünf Jahre beträgt die Kursa­vance über 1’400 %. Über die letzten Wochen brachte das Unter­nehme eine Markt­ka­pi­ta­li­sierung von über USD 5 Billionen auf das Börsen­parkett – mehr als das Brutto­in­lands­produkt der gesamten deutschen Wirtschaft.

Globale Kräfte­ver­schiebung eröffnet neue Chancen

Gleich­zeitig wandelt sich die Struktur der Weltwirt­schaft. Das globale Macht­gefüge entwi­ckelt sich von einem unipo­laren zu einem multi­po­laren System, in dem neben den USA auch China, die Europäische Union, Indien, Brasilien und Russland zentrale Rollen spielen. Damit gewinnen Diver­si­fi­kation und die Korre­la­tionen zwischen den unter­schied­lichen Wirtschafts­blöcken erneut an Bedeutung. Für Anlege­rinnen und Anleger rückt Asien als strate­gische Ergänzung in den Fokus.

Asien – Wachs­tums­treiber und Diversifikator

Asien ist seit Jahrzehnten ein zentraler Wachs­tumss­treiber der Weltwirt­schaft und liefert heute über die Hälfte des weltweiten Wirtschafts­wachstums, während westliche Volks­wirt­schaften mit moderatem Wachstum und demogra­fi­schen Heraus­for­de­rungen konfron­tiert sind. Dennoch ist die Region in vielen Portfolios unter­ver­treten. Zu Unrecht: Asien vereint dynami­sches Wachstum, struk­tu­relle Reformen und eine junge, konsum­ori­en­tierte Bevöl­kerung. Länder wie China, Indien, Indonesien und Südkorea prägen zunehmend den globalen Handel, techno­lo­gische Innova­tionen und den Konsum.

Die Region profi­tiert dabei von mehreren globalen Megatrends:

  • Digita­li­sierung: Asien ist ein globales Zentrum für Techno­logie, E‑Commerce, FinTech und künst­liche Intel­ligenz. Unter­nehmen wie Tencent, Alibaba, BYD oder Huawei setzen inter­na­tionale Standards und bieten ein Gegen­ge­wicht zu den US-Technologietiteln.
  • Energie­wende: Die Region inves­tiert massiv in erneu­erbare Energien und Infra­struktur. China ist bereits heute der grösste Produzent von Solar- und Windkraft­an­lagen sowie Batterien – ein Schlüs­sel­akteur der globalen Dekarbonisierung.
  • Demografie: Eine wachsende Mittel­schicht und steigende Einkommen schaffen ein starkes Markt­po­tenzial. Der Konsum wird zum zentralen Wachs­tums­motor – weniger export­ab­hängig, stabiler und nachhaltiger.

Kurzfristige Impulse als Katalysatoren

Neben den globalen Megatrends könnten kurzfristige Trigger die Märkte zusätzlich beleben:

  • Konjunk­tur­im­pulse in China: Die chine­sische Regierung dürfte angesichts verhal­tener Konjunk­tur­daten neue Massnahmen ergreifen, um das Wachs­tumsziel von 5 % zu erreichen. Fiska­lische und geldpo­li­tische Stimuli zur Stärkung des Konsums würden insbe­sondere Unter­nehmen in China und der weiteren Region zugutekommen.
  • Handels­ab­kommen und geopo­li­tische Entspannung: Die jüngste Asien-Reise von Donald Trump könnte weitere Kurst­rigger liefern – auch wenn das Risiko kurzfris­tiger Rückschläge in der volatilen US-Politik nicht zu unter­schätzen ist. Dennoch hat niemand ein Interesse an einem anhal­tenden Zollkon­flikt. Sollten die positiven Töne aus den Gesprächen zu konkreten Handels­ab­kommen führen, könnte eine Deeska­lation der Handels­strei­tig­keiten und ein Abbau von Zöllen die Stimmung an den asiati­schen Märkten spürbar verbessern.

Attraktive Diver­si­fi­kation für globale Portfolios

Asien überzeugt nicht nur durch seine struk­tu­rellen Wachs­tums­trends, sondern auch durch seine diver­si­fi­zie­rende Wirkung im Portfolio. Die Aktien­märkte der Region weisen eine geringere Korre­lation zu westlichen Indizes auf und viele Unter­nehmen bieten attraktive Bewer­tungen bei solidem Gewinn­wachstum. Damit kann Asien zur Stabi­li­sierung und Diver­si­fi­kation des Portfolios beitragen – insbe­sondere in einem Umfeld, in dem die US-Märkte durch wenige Titel dominiert werden.

Fazit

Mit seiner wirtschaft­lichen Kraft, Innova­ti­ons­stärke und zuneh­menden Eigen­stän­digkeit bietet Asien Anlege­rinnen und Anlegern eine überzeu­gende Möglichkeit, ihre Portfolios zu diver­si­fi­zieren und dadurch zukunfts­fähig aufzu­stellen und langfris­tiges Wachstum anzustreben.

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