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Gehört Gold ins Portfolio?

Gold tritt seit 2013 an Ort und Stelle. In einem Szenario von steigenden Renditen am Obliga­tio­nen­markt verliert das Edelmetall als zinslose Anlage an Attrak­ti­vität. Auf den unbeschwerten Finanz­märkten der vergan­genen sechs Jahre war auch seine Eigen­schaft als «Sicheren Hafen» nicht gefragt. Doch langfristig betrachtet könnte Gold eine sinnvolle Absicherung fürs Portfolio sein.

Versi­che­rungs­police Gold

Der «Sichere Hafen» ist seit Oktober 2018 wieder aktuell. Vor dem Hinter­grund wachsender geopo­li­ti­scher Spannungen und einer vermehrten Thema­ti­sierung der weiter steigenden globalen Verschuldung hat Gold in CHF seit Ende September einen Anstieg von fast 12 % hinter sich.

Gold kann eine sinnvolle Ergänzung fürs Portfolio sein. Dies nicht, weil wir Gold als taktische Anlage als attraktiv beurteilen. Zu wenig prognos­ti­zierbar entwi­ckelt sich dafür sein Preis. Vielmehr kann Gold eine Versi­cherung gegen eine Eskalation der globalen Schul­den­si­tuation darstellen. Sollte sich eine solche akzen­tu­ieren, könnte sich der Effekt des «Sicheren Hafens» weitaus stärker bemerkbar machen als der fehlende Zins und eine ausblei­bende physische Nachfrage aus der Industrie. Zudem ist davon auszu­gehen, dass Zinser­hö­hungen der Noten­banken im Falle einer Rezession ziemlich speditiv einge­stellt oder gar rückgängig gemacht würden.

Gold physisch halten

Wer den absoluten Worst Case eines Zusam­men­bruchs des globalen Finanz­systems mit Gold absichern will, der sollte sich überlegen, ob er Gold nicht physisch halten möchte. Ob synthe­tische Produkte in einem solchen Falle von ihren Emittenten noch bedient werden könnten, ist fraglich. Die Inves­tition kann über einen ETF mit physi­scher Hinter­legung oder dem direkten Kauf von Goldbarren erfolgen. Futures und ähnliche Inves­ti­tionen eignen sich eventuell für eine Speku­lation auf die kurzfristige Preis­ent­wicklung, nicht aber für die langfristige Vermö­gens­si­cherung. Dies, weil zusätzlich zum Kursrisiko immer auch ein Gegen­par­tei­risiko besteht. Wir bevor­zugen daher in den meisten Fällen den Direkt­besitz von Goldbarren.

Nachhal­tigkeit ist möglich

Die Nachhal­tig­keits­aspekte von Gold im Zusam­menhang mit seiner Produktion werden zurecht immer stärker thema­ti­siert. Um sicher­zu­stellen, dass Gold aus ethisch und ökolo­gisch vertret­barer Produktion stammt, kann unter dem Namen «Green Gold» in Barren inves­tiert werden, die aus einer zerti­fi­zierten Produktion stammen und dementspre­chend gekenn­zeichnet sind.

Für Silber gelten andere Spielregeln

Der kleine Bruder des Goldes ist das Silber. Dieses macht Kursbe­we­gungen in der Regel noch stärker mit. Aller­dings eignet es sich aufgrund seines Preises (eine Tonne kostet aktuell knapp CHF 500’000.-) nicht als physische Inves­tition. Zudem bezahlen Privat­per­sonen bei Kauf und Verkauf von Silber­barren eine Mehrwert­steuer. Hier sollte daher eher in einen ETF inves­tiert werden.

 

Bei Fragen zu diesem Thema stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

notablog@rahnbodmer.ch

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